Abirateron TEVA


This presentation may contain strategies, tactics and external messaging which would only be implemented and used after appropriate internal review and approval pursuant to applicable Teva policies. The presentation may also contain aspirational forecasts regarding Teva products (including products approved for sale by local health authorities, potential new indications for approved products and/or pipeline assets). Such forecasts are for planning purposes only; they do not represent a final agreed course of action and are subject to internal review and approval prior to implementation of any related strategies and/or tactics.  


1. Allgemeine Informationen - Körperregion

Epidemiologie und Einflussfaktoren

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Epidemiologie: 

- Häufigste Krebserkrankung der Männer – ca. ¼ aller Krebserkrankungen bei ♂
- Ca. 40% der männlichen Bevölkerung haben das Risiko zu erkranken – ABER
- Nur 3,1% versterben daran
- Relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 91%

Einflussfaktoren: 

  • Zunehmendes Alter (mittleres Erkrankungsalter 69 Jahre)
  • Genetische Veranlagung + hereditäre Syndrome (BRCA Träger)
  • Ethnische Abstammung
    • Häufiger bei Afroamerikanern als Europäern und weißen Nordamerikanern, relativ selten bei Asiaten
  • Mögliche Risikofaktoren
    • Ernährung, Gewicht, entzündliche Erkrankungen der Prostata
    • 5-alfa-Reduktase Inhibitoren (Finasterid-Alnaret., Dutasterid-Tamsolusin) vermindern das Risiko um 20- 25%
  • Digitale Rektale Tastuntersuchung
  • PSA – Test
  • Bildgebung (TRUS, CT, multiparametrische MRT, PET)
  • Prostatabiopsie

Potenzielle Nutzen: 

- Prostatakrebs kann im Frühstadium heilbar sein
- Risiko einer Metastasierung geringer
- Bei früh entdecktem kleinem Tumor schonendere OP-Verfahren möglich
- Tumor kann entdeckt werden, bevor er Beschwerden macht
- Gewinn an Lebensqualität

Potentielle Risiken: 

  • Überdiagnose von langsam wachsenden Tumoren
  • unnötige Behandlung, da der Krebs evtl. nie entdeckt und evtl. auch nie behandlungsbedürftig wird
  • psychische Belastung bei positivem PSA-Test
  • falsch positive / negative PSA-Testergebnisse

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Patientenleitlinie Früherkennung von Prostatakrebs - Information für Männer. Zweite Auflage, Juli 2015.
https://www.krebshilfe.de/fileadmin/Donwloads/PDFs/Leitlinien/GLL_Prostatakrebs_Frueherkennung_WEB.pdf


digitale rektale Untersuchung (DRU)

  • Empfohlen 1-mal /Jahr ab dem 45. Lebensjahr
  • Nur etwa 59% der Tumoren fallen bei der DRU auf
  • Die alleinige Tastuntersuchung der Prostata ist zur Früherkennung von Prostatakrebs nicht ausreichend
  • Sie ist nicht mehr der absolute Standard, sondern nur noch eine Empfehlung
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Zur Früherkennung wird die DRU in Kombination mit PSA-Wert empfohlen!

Interdiziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 5.0 - April 2018, AWMF-Registernummer: 043/022OL

Halpern JA, Oromendia C, Shoag JE, Mittal S, Cosiano MF, Ballman KV, Vickers AJ, Hu JC. Use of Digital Rectal Examination as an Adjunct to Prostate Specific Antigen in the Detection of Clinically Significant Prostate Cancer. J. Urol. 2018 Apr; 199(4): 947-953.

PSA Test

  • Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das nur in der Prostata gebildet wird
  • PSA dient unter anderem der Samenverflüssigung
  • Ein erhöhter PSA-Wert deutet auf eine Veränderung der Prostata hin
  • PSA ist im Blut nachweisbar
  • PSA hat einen hohen Stellenwert für Behandlungsplanung, Kontrolle des Therapieerfolgs und Verlauf im fortgeschrittenen Stadium
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Interdiziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 5.0 - April 2018, AWMF-Registernummer: 043/022OL

Einflüsse auf den PSA-Wert

Erhöhter PSA Wert

Gesenkter PSA Wert

  • Gutartige Vergrößerung oder Entzündung der Prostata
  • Harnwegsinfekte
  • Verstopfung
  • Sport (z.B. Radfahren, Reiten)
  • Geschlechtsverkehr
  • DRU
  • Blasenkatheter, Harnröhren-Blasenspiegelung, Darmspiegelung (Koloskopie) und Prostatabiopsie
  • 5-alpha-Reduktase-Hemmer (Medikamente gegen Haarausfall und gegen das benigne Prostatasyndrom)
  • Entfernung von Prostatagewebe (TUR-P) /radikale Prostataektomie
  • Strahlentherapie oder Hormontherapie bei Prostatakrebs
  • Statine (Lipidsenker)
Nicht jede Veränderung des PSA-Wertes bedeutet Prostatakrebs!

Interdiziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 5.0 - April 2018, AWMF-Registernummer: 043/022OL

PSA-Werte steigen mit dem Alter stetig an

Alter PSA-Schwellenwert* in ng/ml
40-49 2,5
50-59 3,5
60-69 4,5
70-79 6,5

* Wert, ab dem eine Gewebeprobe der Prostata sinnvoll erscheint
Interdiziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 5.0 - April 2018, AWMF-Registernummer: 043/022OL

PSA-Werte differieren zudem abhängig vom gewählten Untersuchungs- / Laborverfahren und sind nicht ohne Weiteres vergleichbar!


Kontrollintervalle für PSA Test

Altersgruppe PSA-Wert Untersuchungsintervall

Männer ab 45 Jahren und einer Lebenserwartung > 10 Jahre (bei familiären Risiko bereits ab 40 Jahren)

< 1 ng/ml Alle 4 Jahre
1-2
 ng/ml
Alle 2 Jahre
> 2ng/ml Jedes Jahr
Männer über 70 Jahre < 1ng/ml keine weitere PSA-gestützte Früherkennung

 

Die Untersuchungsintervalle orientieren sich am PSA-Wert und am Alter.

Interdiziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 5.0 - April 2018, AWMF-Registernummer: 043/022OL
NCCN Clinical Practise Guidelines in Oncology Prostate Cancer Early Detection, Version 2.2018 - April 5,2018

Aussagekraft des PSA-Tests

PSA -Wert > 4 ng/ml

PSA -Wert > 10 ng/ml

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1er von 4 Patienten hat einen Tumor

1er von 2 Patienten hat einen Tumor

Bei einem von vier Männer bzw. bei jedem zweiten Mann mit erhöhtem PSA-Wert wird durch die anschließende Entnahme der Gewebeprobe Prostatakrebs nachgewiesen!


PSA -Test-Fazit

  • Der PSA-Test hat einen Stellenwert in

-  der Früherkennung,

-  der Behandlungsplanung,

-  der Kontrolle des Therapieerfolgs und

-  der Verlaufskontrolle bei Prostatakrebs

  • Der PSA-Wert ist verschiedenen Einflüssen ausgesetzt
  • Es gibt keinen einheitlichen Normwert
  • Die Kontrollabstände der PSA-Testung sind genau definiert
  • Für die Aussagekraft sind Messungen über die Zeit mit immer der gleichen Labormethode wichtigBei einem von vier Männer bzw. bei jedem zweiten Mann mit erhöhtem PSA-Wert wird durch die anschließende Entnahme der Gewebeprobe Prostatakrebs nachgewiesen!
! Es gibt keinen noch so niedrigen PSA Wert der ein Prostatakarzinom ausschließt!

Bildgebung der Prostata

Zur Auswahl stehende Methoden:

  • Transrektaler Ultraschall (TRUS)
  • CT (Computertomografie) und/ oder
  • MRT (Magnetresonanztomografie/Kernspintomografie)
TRUS, CT und MRT sind keine Routineverfahren zur Früherkennung von Prostatakrebs. Sie werden erst bei Verdacht auf ein Tumorwachstum durchgeführt!


Biopsie der Prostata

  • bei Verdacht auf Prostatakrebs aufgrund von Tastbefund und PSA-Wert
  • zur Sicherung der Diagnose
  • mittels Stanzbiopsie Entnahme von 10 bis 12 Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung
  • Gewebeentnahme unter Ultraschallkontrolle (TRUS)
  • Biopsie unter lokaler Betäubung und antibiotischem Schutz

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Interdiziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 5.0 - April 2018, AWMF-Registernummer: 043/022OL
NCCN Clinical Practise Guidelines in Oncology Prostate Cancer Early Detection, Version 2.2018 - April 5,2018

Histologische Formen

  • Adenokarzinome: überwiegende Mehrzahl der PCa
  • Muzinöses Adenokarzinom
  • Neuroendokrines PCa
  • Kleinzellige Prostatakarzinome
  • Duktale Karzinome
  • Plattenepithelkarzinome
  • Transitionalzellkarzinome
  • Prostatische intraepitheliale Neoplasie (PIN)
  • Urothelkarzinom der Prostata
  • Rhabdomyosarkom
  • Leiomyosarkom

Gleason Score

Die Gleason-Graduierung basiert auf der Beurteilung der Drüsenmorphologie bei relativ geringer Vergrößerung. Die zytologischen Eigenschaften der Zellen (Kerngröße und –form) werden nicht beurteilt. Den verschiedenen vorhandenen Drüsenarchitekturen werden einem Gleason-Grad (engl. Gleason pattern) mit Werten zwischen 1-5 zugeordnet.

Gleason Grading in der Stanzbiopsie:

Der vorherrschende und der am schlechtesten differenzierte Gleason-Grad werden zu einer Gleason-Summe (engl. Gleason Score) zusammengefasst. Diese kann theoretisch 2 (1+1) bis 10 (5+5) betragen. Die Gleason-Summe korreliert gut mit der Prognose des Tumors. Wenn nur ein winziges Fragment eines Prostatakarzinoms gesehen wird, kann nur ein Gleason-Grad ermittelt werden. Vorsicht vor Verwechslung zwischen Gleason-Grad und Gleason-Summe.

Gleason Grading im Prostatektomiepräparat:

Der vorherrschende und der zweithäufigste Gleason-Grad werden zu einer Gleason-Summe zusammengefasst, siehe oben. Falls im Präparat noch geringe Anteile schlechter differenzierter Gleason-Grade vorhanden sind, so wird der höchste Gleason-Grad mit der Angabe eines Tertiärmusters gewürdigt (Beispiel: Gleason-Summe 3+3, Tertiärmuster 5).

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Muster 1:
Umschriebener Tumorherd mit dicht beieinander liegenden, gut voneinander abgrenzbaren, gleichförmigen rund bis ovalären mittelgroßen Drüsenazini.

Muster 2:
Wie Muster 1, weitgehend umschriebener Tumorherd, jedoch am Rand bereits mit minimaler Infiltrationstendenz. Die Drüsen sind weniger dicht beieinander und weniger gleichförmig konfiguriert als im Muster 1.

Muster 3:
Tumordrüsen mit deutlicher Variation in Größe und Form. Drüsen typischerweise kleiner als im Muster 1 und 2 und infiltrativem Wachstum zwischen benignen Drüsen.
Kribriformer Herde klein und glatt begrenzt.

Muster 4:
Verschmolzene mikroazinäre Drüsen, nicht voneinander angrenzbar mit schlecht entwickelten Drüsenlumina. Große kribriforme Drüsen mit unregelmäßiger Randkontur, hypernephromatoldes Wachstumsmuster.

Muster 5:
Keine oder minimale drüsige Differenzierung, Wachstum solide, in Strängen oder als Einzelzellen. Komedokarzinom mit zentraler Nekrose, umgeben von papillären kribriformen oder soliden Tumormassen.

Risikoabschätzung -Risikogruppen

Score Aggressivität

Gleason 6 und 7a

Gering
Gleason 7b Mittel
Gleason 8 bis 10 Hoch

 

Niedriges Risiko

Mittleres Risiko


Hohes Risiko


PSA-Wert

    Weniger als 10 ng/ml

    10-20 ng/ml

    Mehr als 20 ng/ml

Gleason-Score

    6 oder weniger

    7

    8 – 10

Tumorkategorie

    cT1 – 2a

    cT2b

cT2c – 4


Risk depends on:

Stage

Intrinsic nature


 

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Abirateron_Bilder_24.png Abirateron_Bilder_25.png

  • Frühsymptome fehlen
  • Lokale Symptomeo
    • Miktionsbeschwerden
    • Erektionsbeschwerden
    • Perineales Druckgefühl
    • Hämaturie
    • Hämatospermie
  • Allgemeinsymptome bei fortgeschrittener Erkrankung
    • Ungewollte Gewichtsabnahme
    • Leistungsknick
    • Anämie
    • Paraneoplastische Syndrome (Z.B.:Thromboseneigung)
    • Knochenschmerzen, pathologische Frakturen
    • Komplikationen der Metastasierung

Stadienabhängige Therapie:

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Therapieoptionen beim PCa

  • Lokale Therapie (Operation + / - Strahlentherapie)
  • Aktive Überwachung / Watchful Waiting
  • Medikamentöse Therapie
    • Chemotherapie
    • Hormontherapie
    • Neue Hormontherapie
    • Therapie von Knochenmetastasen
    • Supportive Therapie

Radikale Prostatektomie (RPE)

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  • Entfernung der Prostata + Anteile der Harnröhre + Samenbläschen
  • Abdomineller oder perinealer Zugang
  • Laparoskopischer Eingriff – „Da Vinci“- Laparoskopie (Roboter-assistiert)
  • Blaseninkontinenz
  • Erektile Dysfunktion (bei 30 von 100 Patienten)
  • Bei 7 von 10 Patienten – kurativ
  • Bei 3 von 10 - Rezidiv

Radiotherapie

  • Perkutane, fraktionierte Bestrahlung mit Photonen (70 Gy in 7-8 Wochen)
  • ev. Kombination mit LHRH-Analoga
  • Brachytherapie mit Seeds oder Afterloading-Technik
  • Darmreizung – Harn- und Stuhlinkontinenz
  • Erektionsstörungen
  • Hautreizungen

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Bedingungen für Active Surveillance

  • PSA nicht über 10 ng/ml
  • Gleason-Score nicht über 6
  • Auf die Prostata begrenzter Tumor; besetzt weniger als die Hälfte eines Lappens (bis cT2a)
  • Tumorgewebe in max. 2 von 10-12 Biopsie-Proben
  • Tumorgewebe je Probe max. 50%

Indiziert zum Erhalt der Lebensqualität bei höherem Alter oder Komorbiditäten

Überwachungsprotokoll:

  Untersuchungen

  Im 1. Jahr und 2. Jahr

  Danach

PSA-Blutwert

    Alle drei Monate

    Alle sechs Monate

Tastuntersuchung

    Alle drei Monate

    Alle sechs Monate

Wiederholungsbiopsie

    Nach sechs Monaten

(erstes bis drittes Jahr)

    Alle 12 bis 18 Monate

    Alle drei Jahre


Abwartendes Beobachten –WatchfulWaiting 

  • Im metastasiertem Stadium ist Abwarten eine Option für alle Patienten
  • Erkrankung wird nicht behandelt, solange keine Symptome auftreten
  • Bei Symptomen beginnt eine palliative Therapie (z.B.: Hormontherapie)
  • Für ältere Männer, die möglicherweise keine tumorbedingten Beschwerden erfahren und höchstwahrscheinlich nicht an PCa versterben werden

Active Surveillanceversus Watchful Waiting

  

Active surveillance

Watchful waiting

Treatment intent

curative

palliative

Follow up

Predefined schedule

Patient-specific

Assessment/markers used

DER, PSA, re-biopsy, mpMRI

Not predefined

Life expectancy

>10 years

<10 years

Aim

Minimise treatment-related toxicity without compromising survival

Minimize treatment-related toxicity

Comments

Mainly low-risk patients

Can apply to patients with all stages

DRE= difital rectal examination; PSA: prostate-specific antigen; mpMRI: multiparametric magnetic resonance imaging

Watchful waiting: Diese Methode beschränkt sich auf deine rein symptomatische Threapie, sobald die Erkrankung Beschwerden verursacht. Dies kommt vor allem bei Patienten mit fortgeschrittenem Alter und niedrig aggressivem PCa in Frage bzw. bei anderweitig limitierenden Grunderkrankungen.

Charles B Huggins
  1901 - 1997

Therapie des hormonsensiblen PCa

  • Standardtherapie des Prostatakarzinoms
  • Seit den 1940er Jahren
  • Nobelpreis Charles Huggins 1966 (siehe rechts)
  • Operative Hormontherapie (subkapsuläre Orchiektomie)
  • Medikamentöse Orchiektomie (LHRH Antagonist, LHRH Agonist)
  • 1941-2015 Monotherapie

Das Prinzip

  • Senkung von Testosteron auf das sog. Kastrationsniveau
  • Bei Älteren, schlechter Allgemeinzustand
  • Lokal begrenzten Tumor, mit hohen Risikoprofil
  • Linderung tumorbedingter Symptome
  • Vor, während oder nach Bestrahlung
  • Etablierte und sichere Methode

Nebenwirkungen

  • Hitzewallungen
  • Brustschmerzen + Gynäkomastie
  • Potenzprobleme
  • Libido Verlust
  • Muskelabbau + Gewichtszunahme
  • Osteoporose

Einheit

nmol/l

ng/ml

ng/dl 

Testosteronspiegel Referenzwerte

8 - 31

 2,7 – 10,7

 270 - 1070

 Behandlungsziel

 < 0,69

 < 0,2

 < 20

ng/dl = Nanoprogramm pro Deziliter. Manchmal werden die Einheiten für den Testosteronspiegel auch in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) oder Nanomol pro Liter (nmo/l) angegeben.

Hormontherapie -Ansätze

1. Unterdrückung der Hormonproduktion in den Hoden

  • Orchiektomie
  • Unterdrückung der Testosteronproduktion mit LHRH-Analoga (auch GnRH-Analoga: Leuprorelin, Buserelin, Goserelin)
    • erste Wahl, s.c. Applikation
  • Unterdrückung der Freisetzung von LH +FSH mit LHRH-Antagonisten (Degarelix – Firmagon®)
    • Binden an den Rezeptor in der Hypophyse; werden als Depotinjektion verabreicht

2. Androgenrezeptor-Blockade an der Tumorzelle (Anti-Androgene 1st generation)

  • Bicalutamid, Flutamid, Nilutamid
  • In Kombination mit LHRH-Analoga – „Maximale Androgen-Blockade“

3. Unterdrückung der Testosteronproduktion auch außerhalb der Hoden (NN, Tumorgewebe)

  • Abiraterone (in Kombination mit Prednison)

4. Androgenrezeptor-Antagonisten (Anti-Androgene 2nd generation)

  • Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid
  • Blockieren das hormonelle Signal + verhindern auch die Signalweiterleitung im Zellinneren

"neue Medikamente in der sekundären Hormontherapie"

  • Abirateron (Zytiga® - Janssen-Cilag)
    • Hemmt CYP17, Schlüsselenzym der Androgenproduktion
  • Enzalutamid (Xtandi® - Astellas)
  • Apalutamid (Erleada ® - Janssen-Cilag)
  • Darolutamid (Nubeqa® - Bayer)
    • Hochselektiver nichtsteroidaler Androgenrezeptor-Antagonist (3rd Generation Antiandrogens)


Chemotherapie

  •  Indiziert beim hormonrefraktären PCa
  • Kann bei ca. 50% der Patienten eine 50%ige Reduktion der PSA-Werte erreichen
  • Objektive Remissionsrate unter 20%
  • Standard: Docetaxel 75mg/m2+ Prednisolon alle 3 Wochen

 
Option für Zweitlinientherapie:

    • Abirateron/Prednisolon
    • Cabazitaxel 20-25mg/m2+ primäres G-CSF
    • Enzalutamid
    • Radium 223: bei generalisierter ossärer Metastasierung
    • Andere CHT: DocetaxelRe-therapie, Estramustin, Mitoxantron
    • Best Supportive Care


Zielgerichtete Therapien

  • Olaparib (Lynparza® - AstraZeneca) – PARP [Poly-ADP-Ribose-Polymerase]-Inhibitor
    • Seit 2020 bei PCa zugelassen, bei BRCA1- oder BRCA2-Mutationen (ca. 30%)
      BRCA-Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Dna-Reparatur - Tumorsuppressor-Gene PARP ist ein Enzym, das Schäden in der Erbinformation reparieren kann
      Wird PARP blockiert, häufen sich die Schäden in der Dna der Tumorzelle und diese stirbt ab
  •  Wichtigste NW:
    Übelkeit, Erbrechen, Fatique, Anämie, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwindel, Sodbrennen
  • Sipuleucel-T (Provenge® - Dendreon)
    Krebsimpfstoff – Gentherapeutikum, EMA-Zulassung 2015 widerrufen (Preisgestaltung ……)
  • Pembrolizumab (Keytruda® - Merck)
  • Monoklonaler AK, PD-1-(Checkpoint)Inhibitor, (zugelassen bei Melanom, NSCLC, Hodgkin-Lymphom, HNO-Tumore, Urothel-Ca)


Sequenztherapie des Prostata-Ca

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Lokal begrenztes Prostatakarzinom

niedriges Risiko

mittleres Risiko

hohes Risiko

aktive Beobachtung

radikale Prostataektomie

radikale Prostataektomie

radikale Prostataektomie

perkutane Strahlentherapie

perkutane Strahlentherapie + HDR Brachytherapie

perkutane Strahlentherapie

perkutane Strahlentherapie + HDR Brachytherapie

perkutane Strahlentherapie + Hormontherapie

perkutane Strahlentherapie + Hormontherapie

Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom

Lymphknotenmetastasen

Fernmetastasen

radikale Prostataektomie + gegebenenfalls Strahlen-/Hormontherapie

radikale Prostataektomie + Hormontherapie

Hormontherapie + Bisphosphonate (bei Knochenmetastasen)

perkutane Strahlentherapie + HDR Brachytherapie (nur bei T3, nicht bei T4)

perkutane Strahlentherapie + Hormontherapie

perkutane Strahlentherapie + Hormontherapie

Hormontherapie

    Klinische Kernaussagen

    Umschalten Ausklappen/Einklappen
    • Mehr als 90 % der heute diagnostizierten Patienten sind an einem nicht metastasierten Prostatakarzinom erkrankt.
    • Durch die PSA-Messung werden immer mehr Karzinome diagnostiziert, die ohne Früherkennungsmaßnahmen aufgrund von Alter, Komorbidität und/oder günstiger Tumorbiologie lebenslang unerkannt geblieben wären.
    • In Deutschland unterziehen sich bis zu 70 % der Patienten < 70 Jahre einer radikalen Prostatektomie, verbunden mit dem Risiko von Spätfolgen wie Harn- und/odre Stuhlinkontinenz und Erektionsstörungen.
    • Studien legen nahe, dass die aktive Überwachung bei Tumoren mit geringem Progressionsrisiko eine Therapieoption darstellt. Dies spiegelt sich auch in der Leitlinie wider.
    • Lokal begrenzte Tumoren der Kategorie T1, 2 und PSA-Werten < 15 ng/mL ergaben bei einem durchschnittlichen Follow-up von 40 Monaten eine Progression bei 8 bis 33 % und ein tumorspezifisches Überleben von 100 %.
    • Bei Prostatakarzinom Patienten > 70 Jahre mit PSA > 15, Gleason-Score ≤ 6 und gutem Allgemeinzustand ist eine primäre Hormontherapie nicht indiziert.
    • Bei lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom mit ungünstigem Gleason-Score ist eine Hormontherapie zweckmäßig.
    • Bei lokal begrenztem Prostatakarzinom und schlechtem Allgemeinzustand ist eine Beobachtung bis zur Progression sinnvoll.
    • Bei symptomatischen Knochenmetastasen ist eine Hormontherapie indiziert.
    • Bei einem PSA-Rezidiv > 1,5 ng/mL nach kurativer Therapie ist die Hormontherapie die leitliniengeschützte Option.

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    2. Fachartikel, Leitlinien, Empfehlungen

    Folgende Inhalte stehen für Abirateron TEVA zum Download zur Verfügung:


    3. Produktinformation

    Neu in der Grünen Box* ab 01. Jänner 2023

    • Fachbereich:
      • Urologie / Onkologie
      • Therapie Prostatakarzinom
    • Referenzpräparat:
      • Zytiga (Janssen-Cilag), Gelbe Box RE1
      • Bis Feb. 11 Generika im EKO
    • Abirateron Teva:
      • 500 mg FTBL, 60 Stück
      • EKO ab 1. Jänner 2022 (die Generika kommen in die Grüne Box mit IND) 
    • Wirkstoff:
      • Urologisch-onkologisches-Präparat; Abirateronwirkt als   Hormonantagonist und wird im Rahmen der Therapie des   Prostatakarzinoms eingesetzt.
    • Erstpräparat:
      • Zytiga von Janssen-Cilag  -  500 mg FTBL (56 Stück), Gelbe Box RE 1
      • Umsatz 40 Mio€ / Jahr im NG Bereich, KH-Mengen vernachlässigbar
      • Absatz 14.300 Pck / Jahr, hochpreisig, aber mit Preismodell; Listen FAP   2.819,36 €
    Generika 1st  wave - ab 1. Dez. 2022 Aristo, Mylan (Mylan hat zusätzlich auch 1000mg FTBL, 30 St)
    2nd wave - ab 1. Jan 2023 TEVA, Acc, Gen (Abiral) Krka, Stada, Zentiva
    3rd wave - ab 1. Feb 2023 1a, GL, Sandoz
    frühestens ab 1. Mar 2023 +pharma(weitere Anbieter dzt. nicht im WVZ)

    *IND für Generika: Diagnose und Erstverordnung durch entsprechende Fachabteilung bzw. Zentrum mittels Tumorboard. Regelmäßige Kontrolle durch entsprechende Fachabteilung bzw. Zentrum bzw. durch FachärztInnen mit Erfahrung in der Behandlung des Prostatakarzinoms.

    • Seit 2011 als Zytiga® (Janssen) verfügbar
    • Prodrug von Abirateron
    • Selektiver Inhibitor der Steroid-17α-Hydroxylase (CYP17A1)
    • Hemmt Testosteron-Synthese nicht nur im Hoden, sondern auch in NN und Prostata.
    • Führt zu einer Mineralkortikoid-Überproduktion in der NN
    • Zur Vermeidung einer Mineralkortikoid-Toxizität - gleichzeitig Prednison oder Prednisolon einnehmen 

    in Kombination mit Prednison oder Prednisolon:

    • zur Behandlung des neu diagnostizierten Hochrisiko-metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms (mHSPC) bei erwachsenen Männern in Kombination mit Androgenentzugstherapie.
    • zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) bei erwachsenen Männern mit asymptomatischem oder mild symptomatischem Verlauf der Erkankung nach Versagen der Androgenentzugstherapie, bei denen eine Chemotherapie noch nicht klinisch indiziert ist.
    • zur Behandlung des mCRPC bei erwachsenen Männern, deren Erkrankung während oder nach einer Docetaxel-haltigen Chemotherapie progredient ist.

    Pharmacokinetics:

    Values

    Wirkstoffe

    Time to Peak

    2 hours

    Volume of distribution (± Standard deviation)

    19,669 L (± 13,358 L)

    Protein binding

    > 99%

    Metabolism

    Conversion through esterase activity, not CYP-mediated

    Half-line elimination

    12 hours (mean)

    Excretion

    • Feces 88%
    • Urine 5%
    • Es muss zwingend nüchtern verabreicht werden, weil Nahrungsmittel die Bioverfügbarkeit stark erhöhen
    • Es soll frühestens zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden
    • Nach der Einnahme sollten für mindestens eine Stunde keine Lebensmittel zu sich genommen werden
    • Abirateronacetat wird einmal täglich verabreicht
    • Empfohlene Dosis: 1.000mg / Tag
    • Abirateronacetat wird in Kombination mit Glucocorticoiden verabreicht
    • Prednison / Prednisolon: 5mg beim mHSPC und 10mg beim mCRPC
    • Überempfindlichkeit
    • Herzinsuffizienz der NYHA-Klassen III und IV
    • Schwere Einschränkung der Leberfunktion
    • Abirateron + Prednison / Prednisolon ist in der Kombination mit Ra-223 kontraindiziert
    • Frauen, die schwanger sind oder schwanger sein könnten???
    • Harnwegsinfekte
    • Hypokaliämie
    • Hypertonie
    • Periphere Ödeme
    • Hepatotoxizität
    • Herzerkrankungen
    • Frakturen

    Abirateron Zulassungsstudien

    Umschalten Ausklappen/Einklappen
    • COU-AA-302 Studie – Chemotherapie-naive mHRPC
      Abirateron versus Placebo (jeweils + Prednison), OS-Verlängerung 4,4 Monate 1

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    • COU-AA-301  – Progress nach Docetaxel Abirateron versus Placebo, OS-Verlängerung 4,6 Monate

    Abirateron_Bilder_36.JPG

    1. Ryan CJ eta l; Lancet Oncol 2015
    2. Fiazzi K et al, Lancet Oncol 2012

    Abirateron - Trade dress

    Umschalten Ausklappen/Einklappen

    Originator Janssen

    Zytiga 500 mg

    Purple, oval shaped, film coated tablets debossed with
    „“AA“ one side and „500“ on the other side.

    Packaging material and packsize

    Blister
    PVdC/PE/PVC/alu blister
    56 and 60
    Bottle: 120


    Abirateron-37.jpg

    Teva

    Abiraterone acetate
    500 mg
    film-coated tablets

    Film-coated tablet Yellow, oblong film-coated tablets, debossed with „A436“ on one side.
    Dimensions: Approx. 19 mm x 8,2 mm

    Packaging material and packsizes

    PVC/PCTGE/PVC-Aluminium blisters
    14,14 x 1,56 56x1
    60, 60x1
    120, 120x1
    Bottle: 120

    Shelf life

    24 months

    Abirateron-40.jpg


    4. Zusammenfassung / Kernbotschaften

    Kernbotschaften:

    Abirateron TEVA
    Grüne Box statt Gelbe Box RE1

    • 500 mg Filmtabletten, 60 Stück (1x täglich 1000 mg)

    • Ab 1. Jänner neu im EKO

    • Gleichwertig zu Zytiga, jedoch

    → Boxenvorteil(Grüne Box statt Gelbe Box RE1)

    → Kostenvorteil (enorm hohes Einsparpotential)

    → Packungsvorteil (60 Stück statt 56)


    5. Marketing Materialien

    Download der Marketingmaterialien:


    6. Marktinformationen

    Marktzahlen des Referenzpräparats

    Table.JPG

    1 ca. 1200 Patienten

    Erstpräparat Zytiga (Janssen Cilag)

    • wurde im Sept. 2011 gelauncht
    • eine einzige Stärke/Darreichungsform/Packungsgröße
    • Über 40 Mio€ / Jahr (allerdings mit Preismodell)
    • 14.300 Pck / Jahr, positives Wachstum
    Weiteres Wachstum und Marktausweitung sind aufgrund der deutlich kostengünstigeren Generika sehr wahrscheinlich.

    7. Andere Produkte zur Erkrankung

    Teva-ratiopharm Präparate für den Fachbereich Urologie

    • Prostata Karzinom: 
      • Abirateron Teva 500 mg FTBL
      • Bicalutamid rtp 50 und 150 mg FTBL
    • BPH-Therapeutika: 
      • Tamsulosin rtp 0,4 mg Retardkps
      • Finasterid rtp 5 mg FTBL
      • Tadalafil rtp 5 mg FTBL (1x täglich)
    • PDE-5-Hemmer: 
      • Sildenafil rtp 25, 50 und 100 mg FTBL
      • Tadalafil rtp 5 mg FTBL (1x täglich), 10 und 20 mg FTBL
    • In weiterem Sinne auch: 
      • Antiinfektiva (z.B. Harnwegsinfekte, Prostatitis)
      • Opioidanalgetika (z.B. Schmerztherapie beim Prostatakarzinom)

      8. Fachinformationen

      Abirateron Fachinformationen:


      9. Quiz


      Frage 1:

      Welche Aussage ist falsch? Prostatakrebs…….


       
      Alle Informationen auf einen Blick?

      Jetzt alle Inhalte von Abirateron TEVA gesammelt in einer PDF Datei zusammengefasst downloaden und dadurch das Produktwissen stärken!