6 Tipps für Familienurlaube mit Migräne

Familie, welche die Wohnung mit Koffern verlässt und in den Sommerurlaub aufbricht

Migräne kann Reisepläne durchkreuzen. Dennoch ist es mit guter Planung und einer positiven Einstellung trotzdem möglich eine unvergessliche Erinnerung zu schaffen.

Urlaube können stressig sein, wenn man mit Migräne lebt. Im Gegensatz zu vielem anderen lässt sich eine chronische Erkrankung nicht einfach zu Hause lassen – man muss also oft den Spagat zwischen Spaß und Krankheit schaffen.

Manchmal passieren auch unvorhersehbare Dinge auf Reisen. Daher ist es sinnvoll, sich gut vorzubereiten, um das Beste aus dem Urlaub herauszuholen.

Wenn du wie ich mit Migräne lebst, helfen dir diese Tipps vielleicht bei der Vorbereitung deiner nächsten Reise:

1. Packe gezielt für deine Migräne

Plane im Voraus, damit du wirklich alles dabeihast, was du brauchst. Am besten packst du deine Migräne-Essentials bereits eine Woche vor der Abreise. Dazu gehören:

  • Medikamente: Lass dir rechtzeitig neue Rezepte ausstellen, wenn nötig. Nimm die Medikamente im Handgepäck mit – in der Originalverpackung und mit den entsprechenden Unterlagen. Spritzen oder medizinische Geräte können kontrolliert werden, also halte alles geordnet und leicht zugänglich.
  • Medizinische Informationen: Notiere Notfallkontakte und die Telefonnummer des nächstgelegenen Krankenhauses. Wenn du dringend Hilfe brauchst, kann ein Anruf im Voraus wichtig sein.
  • Hilfsmittel gegen Symptome und Auslöser: Bringe Sonnen- und Bildschirmbrille mit, um dich vor grellem Licht zu schützen. Ohrstöpsel oder Kopfhörer helfen gegen Lärm. Mehrere Kleidungsschichten helfen bei Hitzewallungen oder Kälteschüben.
  • Alles, was dir guttut: Das kann ein Nackenkissen oder ätherisches Öl sein.
  • Gesunde Snacks und Getränke: Auf Reisen kommt es oft zu Verzögerungen. Mit gesunden Snacks kannst du vermeiden, Trigger-Lebensmittel zu essen. Und vergiss die Wasserflasche nicht!

2. Vermeide Migräne-Auslöser

Reisestress gehört bei mir zu den größten Auslösern. Diese Tipps helfen mir, Trigger zu vermeiden:

  • Frühzeitig am Flughafen sein: So kannst du entspannter bleiben, auch wenn dein Gepäck durchsucht wird oder der Flug verspätet ist.
  • Eine positive und flexible Haltung bewahren: Reisen kann chaotisch sein – versuche, deine Emotionen im Griff zu behalten. Tiefe Atemzüge, Yoga, Spaziergänge, leichte Dehnübungen oder Meditation helfen dabei.
  • Viel Wasser trinken: Dehydrierung ist ein unterschätzter Auslöser, der leicht zu vermeiden ist. Also: trinken, trinken, trinken!
  • Wetterbericht checken: Wenn das Wetter deine Migräne triggert (z.B. Stürme, Hitze oder Luftdruckänderungen), kannst du dich entsprechend vorbereiten.

3. Halte dich an einen festen Tagesablauf

Im Urlaub will man ausschlafen, spät ins Bett gehen und mehr essen und trinken – das verträgt sich meist nicht mit einer migräneanfälligen Person. Schlaf ist essenziell für die Regeneration des Gehirns. Deshalb kann schon eine kleine Abweichung vom gewohnten Rhythmus einen Anfall auslösen.

Ein klarer Tagesablauf hilft mir, regelmäßig zu essen und zu schlafen. Das klingt vielleicht nicht spannend – aber es ist allemal besser als eine Migräneattacke.

Ich vermeide auch Aktivitäten, die erfahrungsgemäß Migräne auslösen – etwa neue Sportarten oder Alkohol, wenn das bei mir zu Symptomen führt.

4. Tu nicht so, als ob es dir gut geht, wenn es nicht so ist

Ignoriere die Warnzeichen deines Körpers nicht. Höre auf dein Gefühl und überfordere dich nicht. Wenn du dich an einem Tag übernimmst, verlierst du vielleicht den nächsten Tag an die Migräne.

Sei ehrlich zu deinen Mitreisenden – und bitte um Hilfe, wenn du sie brauchst.

5. Setze dir realistische Erwartungen

Der Urlaub wird vielleicht anders verlaufen, als du ihn dir vorgestellt hast. Selbst die besten Pläne können durch Migräne über den Haufen geworfen werden. Aus einem romantischen Abendessen kann ein ruhiger Couchabend werden. Vielleicht musst du auch stunden- oder tagelang im Bett verbringen.

Versuche trotzdem, die kleinen, schönen Momente zu genießen – oft entstehen gerade durch Planänderungen wunderbare neue Erlebnisse. Wenn ein Tag in der Sonne nicht klappt, tut es vielleicht ein abendlicher Spaziergang unter den Sternen.

6. Bleib im Moment – und bleib positiv

Verbinde dich mit der Natur. Barfuß im Sand, frische Luft einatmen, Wasser auf der Haut spüren – das alles erinnert dich daran, wie großartig die Welt ist.

Versuche dich nicht auf die durch Migräne verlorene Zeit zu konzentrieren – versuche stattdessen, dankbar für die schönen Momente zu sein. Ich mache in solchen Augenblicken oft Fotos, um die schönen Erinnerungen für immer festzuhalten.

Bleibe präsent und genieße deinen Urlaub so gut du kannst. Ruhe und Freude schaffen Erinnerungen, die bleiben.

Fazit

Manchmal bin ich wie benebelt vor Migräne – und mache trotzdem weiter mit meinem Urlaub. Rückblickend sehe ich, wie stark ich in diesen Momenten war. Vielleicht konnte ich nicht alles machen, was ich wollte – aber ich war da. Und mit etwas Planung und einer positiven Einstellung kann man einige Symptome vermeiden und viele schöne Momente erleben.


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